Von einer rollenden Modeboutique zur mobilen Kirche.
Ein nicht ganz alltägliches Design-Projekt
Als Gudrun Klinkhammer und Pater Wieslaw Kaczor vom Kloster Steinfeld in der Eifel uns ansprachen die Außengestaltung eines alten Marktstandes zu übernehmen, um ihn dann als mobile Kirche in der Eifel einzusetzen, waren wir sofort von dem Projekt begeistert.
Bei der ersten Besprechung und Besichtigung des Anhängers vor Ort war schnell klar, nur eine Außenbeschriftung kann es nicht sein. Dem in die Jahre gekommenen ehemaligen Marktstand für Textilien sah man das Alter in Form von vielen Macken und Roststellen an. Auch das Innenleben war etwas unansehnlich. Dennoch oder gerade deshalb reizte uns dieses Projekt sehr. Wir schlugen vor, dem Anhänger eine kleine “Schönheitskur” zukommen zu lassen. Gesagt getan und so hatten wir ein umfängliches Projekt das wir gerne unter unsere Fittiche nahmen.
Jedoch war nach der ersten Kostenkalkulation auch klar, allein die professionelle Entrostung und Lackierung des Anhängers würde das geplante Gesamtbudget um das Doppelte überschreiten. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine Sponsoren mit an Bord waren und die Zeit etwas drängte, schlugen wir vor: “… wenn die Außenlackierung nicht 150%ig sein muss ..”, selber Hand anzulegen. Eine Arbeit die uns mal weg vom Computer, hin zu reiner Handarbeit in die Eifel führen sollte. Eine willkommene Abwechslung in Corona-Zeiten. Spontan wurde in der Bootswerft von Walter Lennartz in Schmidt am Rursee die passende Halle für die Renovierung gefunden und am folgenden Tag ging es dann auch schon los.
„Rost weg“ hieß die erste Devise. Aber schnell wurde uns bewusst als wir die ersten rostigen Lackstellen bis auf die Stahlrahmen freilegten, das ist eine Großbaustelle. Also nicht nur renovieren sondern restaurieren war angesagt. Und da wir das Projekt jetzt federführend verantworteten, gab es auch kein Zurück mehr. Wir krempelten die Ärmel noch ein Stück weiter hoch und gaben Gas. Rost so gut es ging wegschleifen, den Rest besorgte der Rostumwandler. Dann gründlich grundieren und mit 3-4 Schichten Farbe neu lackieren. Parallel wurden überflüssige und störende Einbauten entfernt, die Wände neu verschraubt, das Holz weiß lackiert. An einigen Stellen musste an der Karosserie auch noch das ein oder andere Loch und lose Schutzblechteile verspachtelt werden.
Während den Arbeiten wurde dann noch der Wunsch geäußert die beiden großen Seitenklappen weiter öffnen zu können, da ansonsten aus einiger Entfernung nur der Unterkörper der Person im Anhänger zu sehen ist. Dazu musste dann erst einmal ein Aufbau auf eine der Klappen entfernt werden. Und kleine Überraschung, beim Abschrauben liefen erst einmal rund 20 Liter Wasser aus, dass sich im Laufe der letzten 30 Jahre dort angesammelt hatte. Doch das konnte uns jetzt auch nicht mehr erschrecken! Aber die Klappen ließen sich jetzt auch nicht viel weiter öffnen. Erst nachdem die Klappenhalterungen um 5 cm weiter nach oben versetzt wurden, war auch dieses Problem gelöst. An dieser Stelle noch einmal „vielen Dank an Walter“ für deine spontane und fachmännische Unterstützung mit den Schweißarbeiten.
Nachdem jetzt noch alle Mechaniken der Verriegelungen überarbeitet, die rostigen Felgen saniert, ein neuer Boden gelegt und ein kleiner Tisch installiert war, ging der Anhänger nach Aachen zur befreundeten Messebaufirma MeRaum. Die Jungs dort waren genauso begeistert von diesem „verrückten“ Projekt und freuten sich auf eine willkommene Abwechslung. Hier wurde der abschließende, komplette weitere Innenausbau realisiert: Eine Deckenabhängung wurde installiert und eine Rahmenkonstruktion mit Kedersystem passgenau eingebaut, die Beleuchtung eingesetzt und schließlich unser Design der Außenbeschriftung angebracht. Jetzt warteten wir nur noch auf die drei Wechselbanner für die Innenwand die dann pünktlich zur Abholung geliefert wurden.
Dann war es soweit. Pater Wieslaw Kaczor kam zur Abholung nach Aachen. Auch waren Pressevertreter und der WDR vor Ort um das Geschehen zu dokumentieren.
Pater Wieslaw Kaczor war überglücklich und seine Erwartungen wurden weit übertroffen.
Zufrieden waren auch wir dieses Projekt in rund 4 Wochen realisiert zu haben.
Nun kann die mobile Kirche nicht nur zu Corona-Zeiten für 14 Kirchengemeinden unter dem Motto
„Wir sind ein Anhänger Jesu“ durch die Eifel rollen.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Beteiligten:
GdG Steinfeld, Pater Wieslaw Kaczor
Gudrun Klinkhammer
MeRaum Messebau
Walter Lennartz, Bootswerft in Schmidt
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